Donnerstag, 16. Juni 2016

Hallenturniere, was gibt es zu beachten?

Nun ist sie endgültig vorbei, die grüne Saison 2014. Auch wenn an manchen Tagen noch die Sonne scheint und uns goldige Herbsttage bringt, Turniere finden jetzt für fünf lange Monate nur noch in der Halle statt. Auch wenn sich weder Hindernishöhen noch die Konkurrenten wesentlich ändern, gibt es doch das eine oder andere zu beachten.

Damit keiner frieren muss
Aufgrund der tiefen Temperaturen im Winter muss man an ein Hallenturnier etwas mehr Material mitnehmen, als es im Sommer nötig ist. In erster Linie natürlich die richtigen Decken, der jeweiligen Temperatur und den Bedürfnissen des Pferdes angepasst. Ist das Pferd geschoren braucht es für die Fahrt und die Wartezeit eine Winterdecke oder eine sehr warme oder zwei normale Abschwitzdecke/n. Auch fürs Einschritten muss eine Nierendecke oder eine Fleecedecke eingepackt werden. Bei Pferden mit Winterfell reicht normalerweise eine gute Abschwitzdecke für die Zeit im Transporter.
Auch an sich selber muss man denken, denn oft genug sind Reithallen im Winter ziemlich zugige Orte. Nebst einer warmen Jacke für die Wartezeit und einem etwas leichteren, wasserdichten Modell fürs Abreiten bei Regen oder Schneefall sollte man auch all die nützlichen und chicen Accessoires die einem die Kälte erträglicher machen nicht vergessen. Mützen (zu diesem Thema mehr in meinem nächsten Blog), Schals und Handschuhe gibt es in allen erdenklichen Farben und Styles zu kaufen. Sinken die Temperaturen so tief, dass zu härteren Mitteln gegriffen werden muss um sich warm zu halten, hilft uns der technische Fortschritt. Zum einen mit Thermounterwäsche aus Funktionsmaterialien die unauffällig unter der Turnierkleidung getragen werden kann und zum anderen mit beheizbaren Einlegesohlen, Socken und Handschuhen.
Nicht zu vergessen ist aber auch der heisse Tee oder Kaffee, den wir uns in der (normalerweise) gut geheizten Festwirtschaft gönnen dürfen.

Alles ist etwas enger
Auch in den sehr grossen Hallen, die es heutzutage gibt sind die Platzverhältnisse nicht mit denen auf Aussenplätzen zu vergleichen. Nicht allein die Grösse der Reitfläche entscheidet darüber, ob unsere Pferde sich eingeengt fühlen, sondern auch die Wände und die Nähe die das Publikum, oft auch noch in erhöhter Position auf der Tribühne zu den Sprüngen hat. Natürlich sind sich die meisten Pferde das Laufen und auch Springen in der Halle gewöhnt. Aber nichtsdestotrotz muss man sich als Reiter gerade beim ersten Hallenspringen der Saison oder auch mit jungen Pferden darauf gefasst machen, dass die Tiere anders reagieren als wir es uns gewohnt sind. Speziell bei Sprüngen die direkt an der Bande stehen wo vielleicht Menschen direkt dahinter stehen oder eine Dekoration befestigt wurde ist es sehr wichtig einen guten Anreitweg zu haben, damit das Pferd das Hindernis rechtzeitig sieht und sich nicht von der Nähe zur Wand irritieren lässt. Aber auch ein Sprung der auf eine Ecke zu zu springen ist darf nicht unterschätzt werden. Kann das Pferd nicht richtig einschätzen, wie weit die Distanz zwischen Hindernis und Ecke ist, kann es verunsichert werden. Darum ist es immer gut vor dem Glockenzeichen einmal rund um die Halle zu reiten, damit unsere Vierbeiner die Platzverhältnisse taxieren können.
Sehr entscheidend dafür, wie ein Parcours in der Halle zu reiten ist, sind auch die Parcoursbauer. Während es einem guten Parcoursbauer gelingt eine kleine Halle vom Reitgefühl her grösser wirken zu lassen, kann ein nicht so guter durch ungeschickt platzierte Sprünge und gezwungenermassen enge Wendungen eine eigentlich grosse Fläche auch klein machen.

Dressurreiter haben da einen Vorteil uns Springreitern gegenüber, für sie herrschen immer die selber Platzverhältnisse. Dennoch ist es auch gerade mit jungen oder guckrigen Pferden manchmal nicht ganz einfach in kleinen Hallen wo direkt an den Wänden entlang geritten werden muss und das Publikum sich über den Köpfen der Pferde befindet. Seiner Natur entsprechend ängstigt sich das Pferd vor Geräuschen deren Herkunft es nicht kennt, zum Beispiel wenn sich jemand hinter der geschlossenen Hallentüre bewegt, oder vor Bewegungen in der Höhe wie die eben genannten Zuschauer auf der Tribühne.

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