Nachdem ich im ersten Teil zum Thema
über Übungen die auf dem Weg geritten werden können geschrieben
habe, möchte ich nun mit euch etwas querfeldein reiten. Auch hier
wieder als erstes die Bitte, reitet nur über Wiesen und durch den
Wald wenn die Böden trocken sind und wenn ihr euch sicher seid, dass
es der Bauer oder Förster erlaubt! Und seht euch auch vorher mal den
Boden an, damit ihr Verletzungsgefahren ausschliessen könnt.
Zwischen den Bäumen
Entweder neben dem Weg oder gleich quer
durch den Wald zu reiten macht den meisten Pferden Spass! Ausserdem
schult es die Trittsicherheit und das Körpergefühl, da es halt
nicht immer eben geradeaus geht sondern wortwörtlich über Stock
und Stein. Aus diesem Grund sollte man sich auf das Schrittreiten
beschränken, so kann sich das Pferd die Zeit nehmen um seine Beine
zu sortieren. Traut euch auch mal dabei die Zügel etwas länger zu
lassen, ohne die Anlehnung ganz zu verlieren damit euer Pferd sehen
kann wohin es tritt.
Wer die Anforderungen noch steigern
möchte kann Volten, Schlaufen und Schlangenlinien um die Bäume
herum reiten. Hierbei ist darauf zu achten, dass das Pferd ein
regelmässiges, ruhiges Tempo beibehält und immer korrekt gebogen
ist.
Vielleicht liegen irgendwo noch ein
paar dünne Baumstämme herum, dann bezieht diese in eure Übungen
mit ein, reitet über einzelne oder mehrere nacheinander. Geht dabei
in einen entlastenden Sitz, damit euer Pferd den Rücken dehnen kann.
Rauf und runter
Für die Muskulatur des Pferdes ganz
toll ist das Bewältigen von Klettersteigen und Abrutschen. Wenn ihr
bei euch im Ausreitgebiet einen Hügel mit gutem, griffigen Boden
habt, dann nutzt den regelmässig. Es baut die Muskulatur der ganzen
Oberlinie und der Hinterhand auf und trainiert Körpergefühl und
Gleichgewicht. Beim Klettern muss der Pferderücken entlastet werden,
nehmt dafür das Gesäss aus dem Sattel und geht mit dem Oberkörper
so weit nach vorne, dass ihr noch im Gleichgewicht seid. Um dem Pferd
nicht im Maul hängen zu bleiben, nutzt einen Halsriemen oder die
Mähne um euch festzuhalten. Auch beim Abrutschen sollte der Rücken
des Pferdes leicht entlastet werden, dafür sollte das Hauptgewicht
des Reiters in den Bügeln liegen, ohne die Beine zu weit vor zu
strecken, das Gesäss bleibt leicht am Sattel und der Oberkörper
wird etwas nach vorn geneigt. Sehr wichtig sowohl beim Klettern als
auch beim Abrutschen ist, dass das Pferd immer parallel zum Hang
läuft, denn wenn es schräg wird, besteht die Gefahr, dass es aus
dem Gleichgewicht kommt.
Auf der grünen Wiese
Die meisten Pferde lieben es ihrer
Natur gemäss auf Erdboden und Gras zu laufen. Leider haben nicht
mehr so viele Ställe und Vereine eine bereitbare Wiese, da der Platz
immer knapper wird und überall Sandplätze entstehen. Wenn ihr einen
netten Bauern in eurer Umgebung kennt, dann fragt ihn doch mal ob ihr
auf einer abgemähten Wiese reiten dürft. Damit meine ich nicht,
dass ihr nur geradeaus darübergaloppieren sollt, sondern reitet so
wie ihr auch in der Halle reiten würdet. Am Anfang werden eure
Pferde vielleicht etwas übermütig sein, aber sie werden merken,
dass es ums Arbeiten und nicht ums Herumtoben geht!
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