Wer kennt es nicht, bei dem
Frühlingswetter das zurzeit herrscht lockt die Sonne und die milden
Temperaturen zu einem schönen Ausritt! Aber halt, mein Pferd und ich
waren doch schon gestern und vorgestern im Gelände, heute sollten
wir mal wieder etwas arbeiten. Dieses elende Pflichtbewusstsein! Also
ab in die Halle oder wenigstens auf den Sandplatz. Das wäre die eine
Möglichkeit, die Variante wäre den Ausritt mit der Dressurarbeit zu
verbinden. Doch Dressurarbeit im Gelände, ist das nicht ein
Widerspruch? Ich denke; Nein! Viele Übungen die wir in der Halle
reiten, lassen sich auch ganz einfach auf dem Ausritt umsetzen und
noch weitere dazu die das Pferd abwechslungsreich fordern.
Auf dem Weg
Habt ihr bei euch im Gelände
vielleicht auch Feldwege die nicht gerade sind, sondern in der Mitte
erhöht? Diese eignen sich wunderbar um ein Pferd das gerade etwas
schlurfend läuft aufmerksam zu machen. Schon einfaches im Zickzack
reiten erfordert erhöhte Konzentration, weil es ja immer rauf und
runter geht und bei jedem Seitenwechsel wieder Stellung und Biegung
geändert werden. So kann man sowohl im Schritt als auch in einem
ruhigen Arbeitstrab nicht nur die Aufmerksamkeit sondern auch die
Losgelassenheit und die Rückentätigkeit fördern. Als Steigerung
der Schwierigkeit kann man auch Schenkelweichen oder Travers reiten,
dabei muss das Pferd in der Seitwärtsbewegung die Beine höher
anheben durch die Erhöhung in der Mitte des Weges.
Natürlich können jegliche Seitengänge
auch auf normalen Teer- oder Kiesstrassen geritten werden, sei es von
links nach rechts oder dem Rand entlang, möglichst viel Abwechslung
hält das Pferd wach und flexibel.
Auch Übergänge können prima im
Gelände geritten werden. Warum nicht mal auf der üblichen
Trabstrecke die Tritte verkürzen und verlängern? Oder Haltparaden
und Schrittübergänge reiten. Das Selbe im Galopp, anstatt einfach
immer im gleichen Tempo zu reiten 5-10 Galoppsprünge verkürzen und
danach wieder 5-10 Sprünge verlängern. Die Pferde werden sich
wundern, aber diese Übung ist eine gute Übung für den Gehorsam und
die Reaktionszeit.
Bisher ging es bei den beschriebenen
Übungen immer mehr oder weniger geradeaus, doch was ist mit der
Biegung? Nun, in praktisch jedem Waldgebiet gibt es Kreuzungen an
denen vier Wege aufeinander treffen. Diese sind meistens so gross,
dass sie uns Platz für eine Volte bieten. Wundert euch nicht, es
kann sein, dass euer Pferd das auf dem Platz wunderbare Zirkel laufen
kann sich plötzlich kaum biegen lassen will! Es ist sich einfach
nicht gewöhnt auf dem Ausritt plötzlich im Kreis zu laufen. Beginnt
deshalb im Schritt, wenn genügend Durchmesser vorhanden ist,
verkleinert die Volte ein paar mal und trabt erste an, wenn sich das
Pferd gut biegen lässt. Das Trabtempo und ob auch galoppiert werden
kann hängt natürlich vom Platz und den Bodenverhältnissen ab.
Durch Feld und Wald...
Übungen abseits der Wege gibt es dann
im zweiten Teil dieser Serie. Und falls ihr schon selber ausprobieren
möchtet, bitte reitet nur dann durch den Wald oder über Wiesen,
wenn ihr euch sicher seid, dass nichts kaputt geht und es vom Bauer
oder Förster erlaubt ist!
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