Donnerstag, 16. Juni 2016

Der Abreitplatz II - Wie wärme ich mein Pferd am besten auf?

Natürlich kommt das aufs Pferd an und jeder Reiter kennt seinen Partner unter dem Sattel am besten. Jedoch gibt es Dinge die einfach wichtig sind. Beispielsweise das Aufwärmen der Muskulatur und Gelenke. Auf das Einschritten sollte nicht verzichtet werden, mindestens 15 Minuten wären optimal (wenn die Möglichkeit besteht ausserhalb des Abreitplatzes). Darüber wie im Trab und Galopp geritten wird möchte ich keine Worte verlieren das ist zu individuell, darum komme ich direkt zu der Arbeit an den Sprüngen. Auf jedem Abreitplatz stehen ein Steilsprung und ein Oxer. Manchmal, wenn genügend Platz vorhanden ist auch noch ein zusätzliches Kreuz oder eine kleine Mauer. Hier gilt für mich ganz klar Weniger ist Mehr. 2-3 kleine Kreuze oder Steilsprünge am Anfang um das Pferd auf das Springen einzustellen. Dann erst den Steilsprung und danach den Oxer in Schritten von 10-20 cm erhöhen bis auf die Maximalhöhe. Diese hängt davon ab wie hoch die Sprünge im Parcours sind und auch davon wie man es selber bevorzugt. Genau so auch wie man eine Fussstange (Die Stange die vor dem Hindernis liegt) positioniert und wie breit der Oxer sein soll. Ich selber reite auf dem Abreitplatz meistens nur einfache Sprünge an, die Fussstangen etwas vorgezogen und die Oxer hinten etwas höher, selten carré (beide oberen Oxerstangen gleich hoch). Die Parcourshöhe oder maximal 5 cm höher reite ich normalerweise nur kurz vor dem Einreiten an einem letzten, einzelnen Steilsprung an.
Manchmal, vor allem in B Prüfungen sehe ich Reiter die scheinbar ohne Konzept viel zu viele Sprünge anreiten. Dies macht das Pferd nur sinnlos müde, denn was es Zuhause nicht kann, das lernt es auch auf dem Abreitplatz nicht mehr.
Wenn mal etwas nicht klappt, das Pferd verweigert dann macht es mehr Sinn den Sprung zu verkleinern als ihn immer und immer wieder vergebens anzureiten und so für alle anderen zu blockieren.
Mein Tipp für Turnier-Einsteiger, seht euch mal an wie die Routiniers in höheren R/N Prüfungen ihre Pferde vorbereiten und fragt euren Reitlehrer wie es für euch am besten ist.

Zeit lassen
Zeit ist für mich ganz wichtig. Ich möchte früh genug auf dem Pferd sitzen um erstens genug lang Schrittreiten zu können und zweitens nicht plötzlich in Eile zu kommen. Ich mache gern Pausen während dem Anreiten, vor und nach dem Einspringen, manchmal auch zwischendrin. Auch pünktlich am Start bereit zu stehen gehört für mich zur guten Vorbereitung. Natürlich kann es passieren, dass plötzlich alles schneller geht als angenommen, z.B. wenn viele Reiter unabgemeldet nicht erscheinen. Dann gilt es Ruhe zu bewahren und das Beste aus der Situation zu machen ohne nervös zu werden. Lieber weniger Sprünge als geplant machen und dafür diese konzentriert anreiten als hektisch werden und das Pferd so verrückt machen.

Optimal vorbereitet ist es natürlich einfacher mit einem guten Gefühl in den Parcours einzureiten, aber macht euch keinen Stress, die Pferde nehmen das meist lockerer als wir Reiter!

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