Diesen Beitrag möchte ich einem Thema
widmen, das mir persönlich sehr am Herzen liegt. Dem Abreitplatz an
Springturnieren. Seit bald 15 Jahren bin ich auf Abreitplätzen von
Einsteigerprüfungen über Promotion bis in die hohen regionalen
Klassen unterwegs und so manches Mal habe ich schon den Kopf
geschüttelt. Natürlich passieren einem im Eifer des Concours
Missgeschicke, schliesslich sind wir alle nur Menschen auf Pferden,
die auch noch ihre eigenen Launen haben. Dennoch, wenn man sich etwas
Gedanken macht und einige Dinge im Hinterkopf behält kann man sich,
seinem Pferd und den Mitreitern einigen Stress ersparen.
Die Gesetze, geschrieben und
ungeschrieben
Zuerst mal gelten auf dem Abreitplatz
die üblichen Reitbahnregeln. Am wichtigsten ist hier die
Vorfahrtsregel, linke Hand hat Vortritt vor rechter Hand, die höhere
Gangart hat Vortritt vor der Tieferen. Lassen es also die
Platzverhältnisse zu sollte nicht im Schritt auf dem Hufschlag
geritten werden. Wer am springen ist hat Vortritt vor denen die
gerade nicht an den Hindernissen arbeiten. Trotz der klaren Regeln
sollte man immer aufmerksam bleiben und den Blick nach vorne richten,
um auch mal ausweichen zu können wenn sich jemand anders nicht an
diese hält oder halten kann.
Auch darüber wie gesprungen werden
darf gibt es eindeutige Regeln die vom Richter am
Abreitplatz überwacht werden.
Zu den ungeschriebenen Gesetzen gehört
auch, dass man kurz vor seinem Start noch einen einzelnen, höheren
Steilsprung machen kann und dafür der Sprung auch kurz verstellt
wird wenn er gerade niedrig eingestellt ist.
Nobody’s perfect, aber Rücksicht
nehmen ist nicht schwer
Denn wie schon oben erwähnt,
Missgeschicke und Unachtsamkeiten können passieren. Sie sollten
einfach nicht zum Standart werden. Mit Rücksicht und
vorausschauendem Reiten kommt man in der Regel gut aneinander vorbei.
Ein Phänomen das ich öfters beobachte
sind Kaffekränzchen. Reiter(Innen) die unbedingt auf dem Abreitplatz
zu zweit oder sogar zu dritt nebeneinander Schritt reiten und
schwatzen müssen und so den Verkehrsfluss behindern. Selbes gilt für
diejenigen die ihre Besprechungen mit dem Trainer mitten auf dem
Hufschlag, am besten noch an der engen Stelle neben den Sprüngen
abhalten.
Zum gegenseitigen Respekt gehört auch
Kommunikation. Sich zu entschuldigen wenn man versehentlich jemandem
vor die Nase reitet ist das Eine, nachzufragen ob noch jemand den
Sprung braucht wie er gerade steht, bevor man ihn verstellt das
Andere. Und natürlich laut und früh genug ankündigen, wenn man
einen Sprung anreitet. Kommunikation vereinfacht vieles.
Zur Kommunikation gehört auch das rote
Mäscheli welches manche Pferde im Schweif tragen. Es bedeutet, dass
dieses Pferd dazu neigt gegen überholende oder zu nahe aufreitende
Paare zu schlagen, warum auch immer. Es ist ratsam diesen Hinweis zu
beachten und generell immer einen vernünftigen Abstand zu den
anderen Pferden einzuhalten. Auch gibt es Pferde die Mühe haben mit
dem Kreuzen, dann ist es nur anständig wenn man versucht etwas
Rücksicht zu nehmen und dieses Paar nicht bedrängt.
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